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75 Jahre nach Kriegsende: Deutsche und russische Orchester vereint im virtuellen Konzertsaal

Text: Basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Welle

Der Auslandssender Deutsche Welle kündigt für Ende dieser Woche ein spektakuläres Klassikereignis an.:

Erstmals finden die Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkrieges, das sich am 8. Mai zum 75. Mal jährt, aufgrund der Corona-Pandemie virtuell statt. Der 8. Mai erinnert an die Befreiung vom Nationalsozialismus und steht für einen Neuanfang in der Geschichte Deutschlands und Europas.

Die Deutsche Welle errichtet zu diesem Anlass eine musikalische Brücke zwischen Russland und Deutschland und überträgt Klassik-Konzerte aus publikumsleeren Sälen aus Berlin, Moskau und Sankt Petersburg.

Spitzenmusiker spielen für die Sendung „Musikbrücke Russland – Deutschland” in der Staatlichen Philharmonie Moskau, im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg und im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Einen Zusammenschnitt der Auftritte zeigen die deutsch- und englischsprachigen TV-Programme der Deutschen Welle sowie der YouTube-Kanal DW Classical Music.

Mariinsky Theater in St. Petersburg.  Photo: A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) – Own work, CC BY-SA 3.0,

Auf dem Programm stehen Werke von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Dmitri Schostakowitsch, Igor Stravinsky, Modest Petrowitsch Mussorgski, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart.

Das Klassikereignis ist eine Initiative der „Russisch-Deutschen MusikAkademie”. Sie bringt Nachwuchskünstler aus Russland und Deutschland in Symphonieorchestern und Kammermusikensembles zusammen.

Neben den Pianisten Martin Helmchen und Denis Leonidowitsch Mazujew, treten zudem junge Künstler auf, die an Projekten der „Russisch-Deutschen MusikAkademie” teilgenommen haben.

Die Musikbrücke steht unter der Schirmherrschaft des russischen Außenministers Sergej Lawrow und Bundesaußenministers Heiko Maas. Beide Politiker werden sich in Grußbotschaften zu Beginn des Musikprogramms zu Wort melden.

Die Sendungen laufen am 8. Mai 2020 in den TV-Programmen „DW Deutsch” und „DW English” unter dem Titel „8. Mai 2020: Musikbrücke Russland – Deutschland” bzw. „May 8, 2020: Building A Bridge of Harmony Between Russia and Germany”. Die „Musikbrücke” ist auch über den YouTube-Kanal „DW Classical Music” sowie über die Websites dw.com/kultur und dw.com/culture zu hören und zu sehen.

Sendezeiten:

DW Deutsch (Länge 58′)

Fr 08.05. 12:45 UTC / 14:45 MESZ
Fr 08.05. 19:30 UTC / 21:30 MESZ
Sa 09.05. 02:00 UTC / 04:00 MESZ
Sa 09.05. 05:30 UTC / 07:30 MESZ

DW English (Länge 42’30“)

Fr 08.05. 19:15 UTC / 21:15 MESZ
Sa 09.05. 02:15 UTC / 04:15 MESZ
Sa 09.05. 08:15 UTC / 10:15 MESZ
Sa 09.05. 15:15 UTC / 17:15 MESZ

 

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Welcome back to 1985

Covid-19 hat unseren Alltag verändert. Das soziale Miteinander mit seinen einst selbstverständlichen Elementen ist notwendigen Reglementierungen zum Schutze aller Menschen gewichen. In dieser aktuell nur bedingt vorausschaubaren Zukunft fällt der Blick auf sorglosere Zeiten zurück. Hierzu zählen auch Elemente des kulturellen Lebens, wie Konzertbesuche. Diese sind bis auf Weiteres (in der Bundesrepublik aktuell bis zum 31.08.20) nicht mehr in persona möglich. Sicherlich werden die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung nur kleinschrittig und zu gegebener Zeit gelockert werden können. Vorsicht mit Blick auf harte empirische Daten ist hier definitiv besser, als ein risikobehaftetes Handeln getreu dem Motto: Versuch und Irrtum.

Eine der privat zuletzt besuchten kulturellen Großveranstaltungen, war das Konzert der norwegischen Gruppe a-ha am 16.11.2019 in der Bremer ÖVB Arena. A-ha befanden sich seinerzeit auf einer Jubiläumstour zu ihrem 1985 erschienen Debütalbum „Hunting High and Low“. Das norwegische Trio zählt für mich, neben Bands wie Depeche Mode, Genesis und The Police, fest verwurzelt zu meinen musikalischen Kindheitserinnerungen und auch heute erklingen sie noch regelmäßig aus den heimischen Boxen. Die Musik stellt gewissermaßen ein akustisches Fenster in die Vergangenheit dar.

source: Eventfinda

Werfen wir nun einen Blick zurück auf jenen Abend. Eingeleitet von einer Videosequenz, die sich an das seinerzeit revolutionäre Musikvideo zu „Take on Me“ anlehnte, wurde das Konzert gegen 20:20 eröffnet. Die Gliederung des Jubiläumsveranstaltung gestaltete sich in zwei Akten. Die Musiker führten im ersten Akt, sehr zur Freude des Bremer Publikums (Sitzplatzkarten für den Innenraum sind hier rückblickend als überflüssig anzusehen) ihr Debütalbum in voller Länge auf. Der zweite Akt widmete sich dem weiteren Schaffen der Band und deckte dabei nicht nur bekannte Singleauskopplungen ab.

Während ihrer Darbietung ließen es sich die Künstler nicht nehmen, die Vorzüge live gespielter Musik voll auszunutzen. So wurde beispielsweise der Song „I Dream Myself Alive“ in seiner ursprünglichen vom Plattenlabel abgelehnten Form gespielt. Wie Keyboarder Magne Furuholmen betonte, sei es das Privileg der Künstler die eigenen Songs live so zu spielen, wie sie es möchten und den Zuschauern damit etwas Besonderes zu bieten. Diese künstlerischen Freiheiten im Klanggewand ließ sich im gesamten Verlauf des Abends deutlich durch die Gestaltung der Songs wahrnehmen. Gitarrist Pål Waaktaar-Savoy tauschte hierzu regelmäßig seine akustische gegen eine elektrische Gitarre. In Kombination mit dem druckvollem Bassspiel und der virtuosen Begleitung durch das Schlagzeug, bekamen Klassiker wie „The Sun always shines on TV“ oder verhältnismäßig jüngere Stücke wie „Foot of the Mountain“ einen eindeutig Hardrockanstrich mit progressiver Note, der zu begeistern wusste.

Morten Harkets Interaktion beschränkte sich während des Auftritts mehrheitlich auf den Tontechniker. Welche Unstimmigkeiten dem zu Grunde lagen, konnte aus der Distanz nur vermutet werden. Magne Furuholmen übernahm hierfür in charmanter und authentischer Art das Ansage- und Animationsprogramm. Hiervon wäre vielleicht mehr möglich gewesen. Mit Blick auf die gesamte Gestaltungsweise des Konzertes passte diese Moderation/Interaktion zu dem Konzept des Konzertes. Dieses stellte die Musik ohne viel pompöses Drumherum ins Zentrum. Keine Aufwendige Bühnenshow, Pyros oder dergleichen. Alles an dieser Stelle überflüssig. A-ha stellten die Musik ins Zentrum und ließen sie, begleitet von einer stimmigen Lichtershow und von Videosequenzen, für sich wirken.

A-ha in so einer großartigen Form zu erleben, weckte durchaus das Interesse, bei einer zukünftigen Gelegenheit weitere Bands des Genres „Synthpop“ live zu erleben.

Setlist:

  1. Take on Me
  2. Train of Thought
  3. Hunting High and Low
  4. The Blue Sky
  5. Living a Boy’s Adventure Tale
  6. The Sun Always Shines on T.V.
  7. And You Tell Me
  8. Love Is Reason
  9. I Dream Myself Alive
  10. Here I Stand and Face the Rain

Set 2

  1. Analogue
  2. Foot of the Mountain
  3.  The Swing of Things
  4. Crying in the Rain
  5. Sycamore leaves
  6. Digital River
  7. I’ve been losing you
  8. Stay on these roads

Encore

  1. Scoundrel Day
  2. The Living Daylights
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