Zum ersten Mal erweckte Farzad Golpayegani außerhalb der iranischen Hauptstadt Teheran Aufmerksamkeit, als er 2007 mit seiner Band, zu der damals noch der englische Drummer Eddie Wastnidge gehörte, auf dem Istanbuler Barisa-Festival aufspielte. Vor allem seine virtuose Gitarrenarbeit überzeugte schon damals die Zuhörer, eneso wie die oft avantgardistisch anmutende Verquickung iranischer Musik mit westlichen Heavy Metal- und Industrial-Elementen. Die Musik von Farzad Golpayeganis Band ließ sich kaum in gängige Schubladen pressen, zumal Golpayegani nie die Lust am Experiment und an der bewussten Überschreitung von Genregrenzen verlor. Seine ersten Alben veröffentlichte er an der staatlichen Zensur vorbei in der Islamischen Republik Iran und vertrieb sie digital übers Internet.
Weil die Arbeitsbedingungen für Rockmusiker in Iran sich unter der Präsidentschaft Ahmadinejads weiter verschlechterten – Auftritte waren unmöglich, legale Veröffentlichungswege für die Musik waren kaum vorhanden -, zog der Sohn eines bekannten iranischen Malers schließlich um nach Istanbul und von dort dann nach Los Angeles, wo er seitdem lebt und arbeitet. Unter seinem eigenen Namen hat er mittlerweile sieben Alben veröffentlicht, die die ganze Bandbreite seiner Musik dokumentieren. Er selbst bezeichnet die als progressiven Metal und Fusion. Die Alben tragen keine Titel, sondern sind schlicht ‚One‘, ‚Two‘ und so fort benannt. ‚Seven‘ erschien vor einigen Wochen und dokumentiert einmal mehr die fantastischen technischen Fähigkeiten und das kompositorische Talent Golpayeganis, der in LA nach viel beachteten Auftritten im House of Blues viele Fans vor allen unter den dortigen Gitarristen gewonnen hat. Sein Markenzeichen ist übrigens eine speziell für ihn angefertigte siebensaitige Gitarre.
Golpayegani tritt zudem in die Fußstapfen seines Vaters, seine Gemälde haben längst Interesse von Sammlern und Galeristen auch außerhalb seiner kalifornischen Wahlheimat geweckt. Das Video ist eine Auskopplung aus deinem aktuellen Album ‚Seven‘.